Unser Trainingslager 2013 in Sellin an der Ostsee

Wie die Zeit vergeht!

Schon wieder ist ein ganzes Jahr vorbei und eine wundervolle Woche voller Sonne und Spaß liegt hinter uns allen, die wir im Trainingslager an der Ostsee waren. Am Samstag, den 6. Juli, trafen wir uns um 9.15 Uhr am Berliner Hauptbahnhof, um gemeinsam mit dem Zug nach Sellin zu fahren. Es waren viele bekannte Gesichter aus den letzten Trainingslagern zu sehen, aber auch einige aufgeregte und erwartungsvolle neue Köpfe. Natürlich freuten wir uns alle riesig auf die kommende Woche und dementsprechend gut war unsere Aufbruchstimmung!

Nach einer reibungslosen Zugfahrt stiegen wir in Stralsund in den nächsten Zug nach Binz um und fuhren von dort aus mit einem eigens für uns und unsere großen Koffer gemieteten Bus in das schöne Sellin, wo uns strahlender Sonnenschein und Meeresrauschen begrüßten. Und so sollte es die nächsten Tage auch fortdauern.

In der schönen hellen Jugendherberge angekommen, bezogen wir gleich unsere drei 5er und zwei 3er Zimmer und packten die Koffer aus, während Meister Stefan schon einmal unsere Trainingsorte für die nächsten Tage begutachtete. Gegen 17 Uhr versammelten wir uns in einem der Gruppenräume für eine erste Lagebesprechung bezüglich der Essens- und Trainingszeiten sowie der Belehrung. Danach stellte Stefan uns den sportlichen Wochenplan vor, das heißt, was wir im Training vorhätten. Dieses Jahr sollten wir alle die zweite Säbelform lernen und damit verbunden gab es gleich eine Überraschung: Wir alle durften uns zwei bunte Fähnchen aussuchen, die anschließend an die Holzsäbel der Kinder und Jugendlichen bzw. an die Metallsäbel der Erwachsenen geknotet wurden. Diese Idee wurde vor allem von den Kindern begeistert aufgenommen, die nun ganz stolz ihre neuen, farbig geschmückten Waffen tragen durften.

Uwe_und_Andreas

18 Uhr gab es ein warmes Abendessen für alle und danach gingen wir als absolutes Tageshighlight an den ca. 500 Meter entfernten Strand und ließen den Reisetag von den Wellen der Ostsee fortspülen und uns die letzten Sonnenstrahlen auf den Bauch scheinen.
Am Sonntag gab es gegen 8 Uhr Frühstück, bei dem auch die letzten Reste Müdigkeit bei leckeren Brötchen und gutem Kaffee verschwanden, bevor wir uns alle erwartungsvoll um 9.30 Uhr auf einer Wiese auf dem Gelände der Jugendherberge versammelten, um die erste gemeinsame Trainingsstunde zu beginnen. Die Fläche war zwar nicht besonders groß und berherbergte in der Mitte zudem noch ein winziges Häuschen, das in den nächsten Tagen auch öfter buchstäblich im Weg stand, doch dafür war das Gras weich und es gab genug Schatten durch einige Bäume am Rand der Wiese. Für beides waren wir in den nächsten Tagen sehr dankbar. Unser Säbeltraining begannen wir zunächst mit einigen einfachen Grund- sowie etwas schwierigeren Partnerübungen, um ein Gefühl für die Waffe zu bekommen. Dies war vor allem für diejenigen wichtig, die zuvor noch nie mit dem Säbel trainiert hatten. Anschließend lernten wir bereits die ersten sechs Schritte der Form und übten diese bis zum Ende der Stunde zuerst einzeln mit Zählzeiten und dann in 4er Gruppen, die uns auch bis zu Ende des Trainingslagers erhalten bleiben sollten.
Nach ein wenig Dehnung gab es um 12 Uhr Mittag, gefolgt von einer Mittagsruhe oder einem Mittagsschläfchen.

Gruppentraining_1

Nachmittags wiederholten wir in der Turnhalle der Jugendherberge die Partnerübungen vom Vormittag und lernten gleich die nächsten drei Schritte der Form, wobei für einige bereits die erste Hürde lauerte: Eine Schulterrolle auf dem harten Hallenboden und noch dazu mit dem Säbel in der rechten Hand! Das gab ein paar blaue Flecke und Flüche, doch letztendlich wurde auch diese Schwierigkeit durch viel Übung gemeistert.
Vor dem Abendessen badeten wir wieder am Strand und nutzten die relative Windstille gleich für ein munteres Frisbeespiel. Und natürlich wäre unser erster Trainingstag nicht perfekt gewesen ohne eine Runde Werwolf, ein Spiel, das seit einigen Jahren schon fast zur Tradition geworden ist.

Montagvormittag trainierten wir erneut auf der Wiese und übten in unseren 4er Gruppen die nächsten vier neuen Schritte der Form, bis am Ende schließlich jeder einmal die Form vorzeigen konnte. Nach einer ruhigen Mittagspause, begannen wir das Hallentraining um 14 Uhr, eine halbe Stunde eher als am Vortag, um noch mehr Zeit am Strand vor dem Abendessen zu haben. Wir lernten die nächsten sechs Schritte der Form, wobei ein schwieriger Sprung und zwei komplizierte Drehungen dabei waren, die jeder für sich eine Weile selbstständig übte, bis sie nach vielen Wiederholungen und falschen Schrittkombinationen endlich halbwegs klappten. Solchermaßen zufrieden stellten wir fest, dass wir nun schon über die Hälfte der Form gelernt hatten!  Also übten wir die Schritte abwechselnd in zwei Gruppen mit Zählzeiten wieder und wieder und wieder, bis sie saßen.
Durchgeschwitzt und motiviert schlüpften wir, zurück in unseren Zimmern, rasch in die Badesachen und liefen hinunter zum Strand, wo uns eine wohlverdiente und wunderbare Abkühlung erwartete! Wir sonnten uns, spielten Ball, schwammen wie die Fische in der ruhigen Ostsee und es gab sogar einige kleine Buddelmeister unter uns, die tiefe Löcher in den Sand gruben, in denen die Kleinsten fast verschwanden. Nach einem großen Teller Nudeln für alle gingen einige von uns zu Edeka einkaufen und zur Selliner Seebrücke, bevor wir nach einer Runde Werwolf erschöpft ins Bett fielen.

Turnhalle_Sellin

Am Dienstag grüßte uns das Wort „Training“ in „Trainingslager“ recht herzlich, als sich bei vielen der erste Muskelkater bemerkbar machte.  Doch natürlich waren die meisten der alten Trainigslagerhasen mit Magnesiumtabletten oder persönlichen Massagerunden bestens vorbereitet und so konnte das Training erneut beginnen: Wir lernten die nächsten sechs Schritte der zweiten Säbelform und übten diese dann in besagten 4er Gruppen mit individuellen Aufgaben für jede Gruppe, die die anderen Gruppen erraten sollten, wie zum Beispiel Fokus, tiefe Stände oder kraftvolle Angriffe. Bei einer der Vorführungen verabschiedete sich der erste Holzsäbel bühnenreif und zerbrach in mehrere Teile – und er sollte nicht der einzige bleiben. Doch glücklicherweise waren genug Ersatzsäbel da.
Bei dem nachmittäglichen Hallentraining brachte uns Meister Stefan die Form bis zum Ende bei und ließ sie uns in unseren Gruppen mal synchron, mal abwechselnd einzeln üben.  Die zweite Säbelform ist eine sehr dynamische, schöne und runde Form, weshalb sie von den meisten von uns sehr geschätzt wurde und dementsprechend hoch war die Motivation, weil wir sie nun endlich vollständig kannten. Am Strand konnte man nun schon die ersten blauen Flecken an Rücken und Schultern erkennen, die von den beiden Rollen der Form herrührten. Zu unserem Glück war die Wiese am Vormittag recht weich… Nach einem leckeren Abendessen mit Buletten und Eis wurde Werwolf gespielt, gelesen oder sich einfach entspannt, bevor wir schließlich ins Bett gingen.

Der Mittwoch begrüßte uns nun zum ersten Mal mit einem grauen Himmel und kühlem Wind, doch das machte uns wenig aus: Heute war unser alljährlicher trainingsfreier Tag, für den wir von 9 Uhr bis 12 Uhr einen Besuch im Selliner Spaßbad eingeplant hatten!
Wir rutschten, schwammen um die Wette, spielten Wasserball, ließen uns vom warmen Whirlpool durchweichen und hatten unseren Spaß – denn wie könnte es auch anders sein im Spaßbad? Nach dem Mittag bildeten sich 4 kleinere Gruppen: Während Tim mit seiner Familie und zwei Freunden einen privaten Ausflug unternahm, weil er Geburtstag hatte, gab es eine Gruppe, die mit dem „Rasenden Roland“ zum Jagdschloss fuhr, einige, die in der Jugendherberge blieben, um sich auszuruhen und ich begleitete die vierte Gruppe bei einer Strandwanderung zur Seebrücke und zu einem leckeren Eiscafe. Gegen 18 Uhr waren alle wieder zurück und wir grillten zusammen, bevor später noch eine große Geburtstagsrunde Werwolf gespielt wurde, bei der sogar fast alle mitmachten.

Konzentration

Am Donnerstag schien glücklicherweise die Sonne, obwohl Regen angesagt war, und so konnten wir auf unserer schönen, weichen Wiese trainieren. Zuerst liefen wir die ganze Form mit Zählzeiten, um sie jedem wieder in Erinnerung zu rufen, bevor wir sie in den 4er Gruppen 10 Mal hintereinander laufen sollten. Nach dieser Anstrengung gönnten wir uns erstmal alle eine lange Trinkpause, bevor wir einige Gruppen- und Einzelfotos für unsere Website machten. Am Ende der Stunde bekamen wir noch die besondere Aufgabe, auf jeden unserer Angriffe mit dem Säbel besonders zu achten und uns bewusst zu machen, wo dieser hinzielt. Nach dem Mittag konnten wir wegen der starken Sonne nicht draußen weiter trainieren, sondern mussten, wie jeden Nachmittag, in die Halle wechseln, wo wir Stationentraining in unseren 4er Gruppen machten, um an jeder Station auf eine besondere Aufgabe zu achten, wie den Fokus, den tiefen Stand oder die Schnelligkeit. Letztendlich sollten wir unsere Formen in den Gruppen vorführen und schließlich noch einmal einzeln, bevor wir unsere wohlverdiente Erfrischung in der Ostsee genossen.

Am nächsten Morgen saß die Erschöpfung der vergangenen Trainingstage bei vielen schon sehr tief, doch die meisten strengten sich in den letzten beiden Trainingsstunden, die uns noch blieben, trotzdem an und versuchten, das Beste aus ihrer Form herauszuholen. Aus diesem Grund sollten wir die Form wieder und wieder einzeln laufen und bekamen dafür vom Meister individuelle Aufgaben, um besser zu werden. Auch nach dem Mittag ging unser letztes Training in diesem Trainingslager anstrengend weiter, als wir die Form in unseren 4er Gruppen erneut immer wieder mit unseren eigenen Aufgaben vom Vormittag laufen sollten. Die Erschöpfung war überall spürbar und so ließ der Meister das Training nach einer letzten Vorführung allein oder in 2er Gruppen ruhig ausklingen, indem wir die Form dreimal ohne den Säbel und ohne die Armbewegungen durchliefen, bevor wir sie mit geschlossenen Augen im Schneidersitz noch ein letztes Mal gedanklich durchgehen sollten, um alle Schritte zu festigen und zu verinnerlichen. Nach ein wenig Dehnung um dem Muskelkater vorzubeugen, durften wir noch selbstständig weiter trainieren oder schon auf unsere Zimmer gehen und uns ausruhen. Kurz nach 16 Uhr liefen wir ein letztes Mal zum Strand hinunter und aßen anschließend Abendessen, bevor die Jüngeren nach einer Abschlussrunde Werwolf schon ins Bett gingen, während die Erwachsenen noch lange redeten.

Mario

Der Samstag kam viel zu schnell und viel zu geschäftig, wie jedes Jahr.Nach dem Frühstück wurden unsere leeren Wasserflaschen weggebracht und wir packten unsere selbst geschmierten Lunchpakete in die Koffer, die uns so sehr an die bevorstehende Heimreise erinnerten.Wir fegten unsere Zimmer aus, brachten den Müll weg und sagten dem schönen Sellin, der Trainingswiese und unserem Strand auf Wiedersehen. Doch anscheinend wollte uns die Ostsee noch nicht so schnell hergeben: Als wir an der Bushaltestelle standen und auf unseren extra bestellten Bus warteten, der uns wieder nach Binz fahren sollte, mussten wir irgendwann feststellen, dass dieser uns wohl vergessen hatte, denn er kam nicht. Also nahmen wir den regulären, durch uns gut gefüllten Bus nach Binz, eine Stunde später, und kamen somit auch erst eine Stunde später in Berlin Hauptbahnhof an.  Doch das war halb so schlimm: Wir alle waren gesund und gut gelaunt, obgleich teilweise ein wenig traurig, dass die Woche schon so schnell wieder vorbei war. Wie immer. Die Eltern, Geschwister und Großeltern am Bahnhof begrüßten ihre Kinder herzlich und das Wiedersehen lag für uns alle in der Luft. Nach einigen letzten Abschiedsworten und – umarmungen zerstreute sich unsere Trainingsgruppe schließlich.

Und ich sage: Bis zum nächsten Mal und auf Wiedersehen! (Insa K.)

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1 Kommentar zu „Unser Trainingslager 2013 in Sellin an der Ostsee“

  1. Hallo,

    vielen Dank für den detaillierten Bericht. Ich denke für alle Teilnehmer des Trainingslager wird die Woche so noch besser in Erinnerung bleiben. Auch mir hat das Trainingslager wieder viel Spaß gemacht. Ich freue mich schon auf das nächste Jahr.

    Gruß
    Stefan

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